Great Ocean Road - Die Unabhängigkeit hat uns wieder

In den späten Abendstunden des 15. Mai landeten wir nach einem 4,5 Stunden Flug von Perth in Melbourne... ohne weitere Pläne. Nunja... nicht ganz ohne Pläne. Unser Plan war es die Nacht am Flughafen zu verbringen und am nächsten Morgen ein Auto abzuholen, welches wir am Nachmittag via "Transfercars" gebucht hatten. Das Problem war jedoch, dass unsere Buchung noch nicht bestätigt war und so verbrachten wir die Nacht am Flughafen ohne zu wissen wie es am nächsten Morgen weiter geht. Mit diesem mulmigen Gefühl machten wir uns erstmal auf die Suche nach etwas Essbarem. Wir wurden schnell fündig, das Einzige was noch offen hatte war Mc Donalds - es folgte ein romantisches Dinner zu "Sechst" mit unseren ständigen Begleitern. :) 

Unsere ständingen Begleiter (v.l.n.r): Josephine, Horst, Franz und Fritz :)
Unsere ständingen Begleiter (v.l.n.r): Josephine, Horst, Franz und Fritz :)

Auf dieses köstliche Dinner folgte eine unspektakuläre Nacht, in der wir hofften am Morgen eine Buchungsbestätigung für unseren fahrbaren Untersatz zu erhalten.

Vom Lärm geschäftiger Reisender geweckt, checkte ich früh morgens meine Mails und da war sie... die ABSAGE! Eigentlich hatten wir fix damit gerechnet gemütlich mit dem Auto vom Flughafen unsere Reise nach Adelaide zu starten. Nun mussten wir unsere Pläne ändern und versuchten zumindest für den nächsten Tag ein Relcoation-Auto, welches gratis von einem Ort zum nächsten gefahren werden kann, zu buchen. Anders als beim ersten Mal kam die Antwort auf diese Anfrage nur wenige Minuten später und dieses Mal wurde uns das Auto zugesagt. Da wir allerdings nicht wirklich Zeit und Lust hatten einen Tag in Melbourne zu verbringen, überzeugte ich die Autovermietung davon, uns das Auto doch schon an diesem Tag zu überlassen... was ohne größere Probleme klappte und nur kurz darauf saßen wir in unserem Auto - ein gutes Gefühl wieder völlig unabhängig zu sein (bis auf das Zeitlimit). :)

Melbourne - Keine Stadt wie jede andere

Böse Zungen hatten uns bereits gewarnt... Gewarnt vor dem Einfluss, den deutsche Traveller auf die Ostküste Australiens haben. Wie groß dieser Einfluss tatsächlich ist wurde uns bewusst, als wir folgendes sahen: 

Davon kann man nun halten was man will... wir sind auf jeden Fall ohne weitere Beachtung daran vorbei gefahren und haben uns den schönen Seiten von Melbourne gewidmet - und davon gibt es wirklich viele. Architektonisch gesehen trifft man in Melbourne auf so einige Highlights. Neu und alt vereint in in einer Stadt, vereint in Gebäuden und Bevölkerung. Ein besondere Atmosphäre, die sogar auf uns, die wir normalerweise nicht wirklich Freunde von Städten sind, eine Wirkung hatte, die einlud länger zu bleiben. Leider hatten wir dafür nicht wirklich Zeit und uns blieb nur eine Stadtrundfahrt mit dem Auto, von wo aus auch die Fotos geschossen wurden. :) 

Nach unserer kleinen Stadttour, die länger als geplant gedauert hatte, machten wir uns auf den Weg in Richtung Adelaide. zu der berühmten Great Ocean Road... eine 243 Kilometer lange Küstenstraße, die das ein oder andere Highlight zu bieten haben soll. Ohne Navigationssystem oder anständige Straßenkarte schafften wir es aus der Stadt hinaus zu kommen und erreichten nach Anbruch der Dunkelheit das Eingangstor zur Great Ocean Road, wo wir kurzentschlossen unser Nachtlager aufschlugen, was in unserem Fall bedeutete die Autositze nach hinten zu lassen und es sich irgendwie so bequem wie möglich zu machen. :) 

Sieht doch recht bequem aus?
Sieht doch recht bequem aus?

So lässt es sich leben!

Bereits nach den ersten Kilometern, die wir auf der Great Ocean Road hinter uns gebracht hatten, wurde uns klar, dass wir uns von diesem Reiseabschnitt nicht zu viel erwartet hatten. Die Tatsache, dass wir überall und vorallem so lange wie wir wollten stoppen konnten, nutzten wir voll aus. Natürlich wurde jeder Stop fotograflich dokumentiert. Besonders stolz sind wir auf das Foto unseres ersten wirklich wilden Koala Bäres, den wir bei "Teddy's Lookout" in den Bäumen entdeckt hatten. 

Die "Artillery Rocks" waren ein weiters Highlight... und auch wenn das Schild "Unexpected high waves" etwas beunruhigend war ließen wir es uns nicht nehmen die faszinierende Landschaft genau unter die Lupe zu nehmen. 

Unser endgültigs Ziel für diesen Tag waren die 12 Apostel, eine Hauptatraktion der Great Ocean... doch bis dorthin war es ein langer Weg, auf dem wir noch viele andere Stops einlegten und auf dem wir unzählige Fotos von der absolut beeindruckenden Lanschaft schossen.

Auf dem Weg zu den 12 Apostel machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Cape Otway Lighthouse - ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Bereits auf der Anfahrt wurden wir für den kleinen Umweg belohnt - Mitten auf der Straße saß ein Koala Bär und beobachtete die Touristen die alle anhielten um ein Foto von ihm zu schießen. Was der Kleine sich wohl gedacht hat als er da auf der Straße saß und uns beobachtete? :) Nachdem wir einige extra Kilometer hinter uns gebracht hatten, mussten wir feststellen dass der Weg umsonst war, denn 20 Dollar Eintritt nur um einen Leuchtturm aus der Nähe zu sehen war uns dann doch zu viel. Uns reichte ein Foto aus der Ferne! Wäre der kleine Koala nicht gewesen, hätten wir den extra Weg wohl wirklch bereut!

Nach einem doch langen Tag erreichten wir die 12 Apostel - Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichten wir die, bis zu 70 Meter hohen Steinformationen. Von der Aussichtsplattform aus bot sich uns ein atemberaubender Ausblick... dass nicht mehr alle der 12 Felsen stehen machte für uns keinen Unterschied. :) 

Obwohl es schon beinahe dunkel war stand noch eine weitere "photo opportunity" auf unserem Programm. Das "Loch Ard Gorge" ist ein weiters kleines Wunder der Natur und ist auf jeden Fall wert gesehen zu werden!

Mit diesen beeindruckenden Bildern ging der Tag zu Ende und wir suchten uns ein passendes Plätzchen um unsere fahrbares Schlafzimmer zu parken. Dabei wurden natürlich jegliche Schilder ignoriert! :) 

Es geht weiter - mehr Wasser, mehr Küste, mehr Faszinierendes

Der nächste Tag startete so wie der letzte geendet hatte... kleine Buchten mit traumhaften Stränden, Steinformationen die aus dem offenen Meer ragen, Gorges und Bridges - Die Great Ocean Road bietet wirklich eine faszinierende Küstenlandschaft!

Mit der "Murnanes Bay" fanden wir ein traumhaftes Stück Erde... eine wunderschöne kleine Bucht und noch dazu menschenleer!

Nicht weit weg von der "Murnanes Bay" befindet sich die "Childers Cove" - eine weitere kleine Bucht die nicht weniger schön ist!

Nach diesen akrobatischen Hochleistungen trieb uns der Hunger an und wir machten uns auf die Suche nach einem geeigneten Plätzchen zum Kochen. Zuerst hieß es allerdings Whalewatching! Ausnahmsweise waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort... naja fast zumindest! Von Mai bis September besteht in dieser Gegend Australiens die Möglichkeit vorbei ziehende Wale vom Ufer aus zu sehen - Das heißt natürlich nicht, dass man die Garantie hat einen Wal zu sehen... was wir schnell feststellten. Beim Logan Beach versuchten wir unser Glück - natürlich ohne Erfolg - das wäre ja auch zu schön gewesen! Die Aussicht von der Whalewatching-Plattform ist aber auch ohne Wal sehr schön!

Etwas geknickt war es dann endgültig Zeit für ein leckeres Mittagessen aus der Dose. Da es angefangen hatte zu regenen musste es das gesuchte Plätchen noch dazu überdacht sein... eine Tatsache, die die Suche nicht unbedingt leichter machte. Irgendwann wurden wir fündig...  ein kleiner Picknick Spot in einem Nationalpark wurde auserwählt und noch dazu hatten wir "nette" Gesellschaft. :)

Als nächstens führte uns unsere Reise nach Europa - genauer gesagt nach Irland. Bereits auf der Fahrt nach Port Ferry - einem irisch angehauchten Hafenstädtchen - durchquerten wir das historische "Korait Village". Ein kleines Dörfchen in dem allerdings nicht viel an eine irische Besiedlung in frühen Jahren erinnert. Nicht viel außer vielleicht das ein oder andere Gebäude und die "St. Patricks Shool".

In Port Ferry selbst ist der irische Einfluss deutlich mehr zu spüren. Kleine Pubs und Gaststätten reihen sich aneinander und sind nach irischen Städten benannt. Für uns interessanter war allerdings der Blick aufs Meer, weshalb wir davon absahen unsere Zeit damit zu verschwenden Fotos von Gebäuden zu machen und direkt das Wharf ansteuerten. :) Dank dieser Zeitersparnis blieb sogar noch Zeit für einen Spaziergang zum Leuchtturm.

Auch an diesem Abend machten wir es uns, nach einem langen Tag, irgendwo auf die Suche nach einem ruhigen Plätzchen für die Nacht. Und auch an diesem Abend hieß es wieder Sitze zurück klappen und veruschen eine, nicht allzu unbequeme Stellung, zum Schlafen zu finden. :)

Ein Tag im Zeichen der Wale

Da wir die Nacht bereits in der Nähe von Portland verbracht hatten, erreichten wir unser erstes Ziel bereits früh am Morgen. Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Wale, denn in Portland gibt es mehrere Plätzchen die bekannt dafür für Whalewatching sind und da gerade am Vortag einer gesichtet worden war, malten wir uns unsere Chancen recht groß aus. :) 

Als nächstes stand das Cape Nelson Lighthouse auf unserer Whale Watching Tour. Auf der Fahrt stoppten wir beim "Yellow Stone", von wo aus zwar ein schöner Ausblick genossen werden konnte, aber der "Yellow Stone" selbst war nicht wirklich etwas Besonderes. :)

Nachdem auch die restlichen Aussichtspunkte ohne Erfolg blieben, machten wir uns schlussendlich, doch etwas enttäuscht, auf den Weg. Immerhin galt es noch ein paar hundert Kilometer zurück zu legen, bevor wir am nächsten Tag unser Auto in Adelaide abgeben mussten.

Ein paar hundert Kilometer auf denen es noch immer vieles zu sehen gab. Zu aller erst hieß es allerdings die Grenze von Victoria nach Southern Australia zu überqueren - der fünfte, von insgesamt sieben, Staat den wir in Australien bereist hatten. 

Bei Port McDonnel gab es zwar nicht wirklich viel zu sehen, allerdings war ein schönes Bild, welches wir in einem Reiseführer gesehen hatten, Grund genug um die zusätzlichen Kilometer auf uns zu nehmen. Wir besuchten den Strand, das Wharf und den historischen Leuchtturm... naja, das was davon übrig war! :) 

 

Auch dieser Tag ging langsam dem Ende zu... dennoch hatten wir noch einiges an Kilometern zurückzulegen. Auf dem Weg nach Adelaide besichtigen wir den Blue Lake - einen Kratersee - bei Mount Gambier und Beachport. 

Das war sie also unsere Reise von Melbourne nach Adelaide. Eine Reise mit unzähligen kleinen und großen Highlights. Die Great Ocean Road ist auf jeden Fall ein Besuch wert und bot uns sogar das ein oder ander Highlight unserer gesamten Reise. 

Wir sind dann mal... Wo denn nur?

In Adelaide selbst gibt es nicht viel zu sehen. Wir machten eine kleine Tour durch die Stadt, bevor wir um 10 am das Auto zurück bringen mussten. Den Abend verbrachten wir mit unserem Host, der etwas außerhalb der Stadt, direkt am Meer, wohnt. Bei einem leckeren Bierchen genossen wir den Sonnenuntergang, der größtenteils von den Wolken verdeckt wurde :), am Strand, retteten Seesterne vor dem Austrocknen und plauderten über die üblichen Dinge.

Am nächsten Tag mussten wir uns dringend mit der Frage beschäftigen, wie es denn weiter gehen sollte. Immerhin mussten wir in 1 Woche in Sydney sein, um unseren Flieger nach Hongkong nicht zu verpassen. Wir verbachten den Tag in der Bibliothek und dort wurde aus dem "Wohin als nächstes?" ein "Wir fliegen spontan nach Brisbane und buchen ein Relocation Auto von dort nach Sydney!" Das klingt doch nach einem guten Plan und noch am selben Tag setzten wir uns in den Flieger nach Brisbane - dieses Mal sogar mit einem fix gebuchten Auto! :)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0