Ein Abenteuer jagt das Nächste: Darwin - Broome

Savannah Way Teil 2: Ein ruhiger Start

Am 13. April stürtzen wir uns endlich in den zweiten Teil des Abenteuers: Savannah Way. Voller Motivation starteten wir, nun zu fünft im Auto, Richtung Süden. In Katherine wurde die Fahrtrichtung von Süden nach Westen gerichtet. Wir machten kurz Halt im Victoria River Roadhouse und nahmen dass Victoria River Crossing unter die Lupe - zum Glück führt mittlerweile eine Brücke über den, doch recht breiten, Fluss!

Nach dem kleinen Stop machten wir uns schon auf die Suche nach einem Nachtquartier. Viel gesehen hatten wir heute zwar nicht aber dafür viele Kilometer zurückgelegt und so war es schon dunkel als wir begannen unsere Zelte, nicht weit enfternt von zahlreichen "No Camping"-Schildern, aufzubauen. Eine weitere Nacht irgendwo im Australischen Outback!

Auf den Spuren der Aboriginis

Ein neuer Tag - ein neues Abenteuer. Bereits um 6:30 Uhr saßen wir im Auto und steuerten die Grenze zu Western Australia an. Woran wir an dieser Stelle nicht gedacht hatten war die Tatsache, dass es verboten ist jegliche Arten von frischem Obst und Gemüse vom Northern Territory nach Western Australia zu bringen. Und so verbrachten wir die 2 Stunden Fahrt bis zur Grenze damit unsere Vorräte an frischen Lebensmitteln zu vertilgen. Als wir die Grenze passierten wurden wir tatsächlich kontrolliert und was wir nicht geschafft haben zu esseen wurde uns abgenommen.

Unser erster Stop in Western Australia war Lake Argyle - der größte, von menschenhand geschaffene, See in Australien. Der riesige See ist auf jeden Fall einen Abstecher wert und nebenbei durften wir kleine Papageien, die sich in den Bäumen tummelten, bewundern.

In der Nähe von Kununurra machten wir uns das erste Mal, gemeinsam mit Peter, auf die Suche nach Höhlenmalereien der Aboriginis. Unser erster Versuch bei dem wir in der brütenden Hitze kreuz und quer durch australischen Busch rannten blieb erfolglos. Beim zweiten Versuch hatten wir mehr Glück - im Mirima National Park wurden wir gleich zwei Mal fündig. Die erste "Gallerie" befindet sich nur wenige Meter vom Eingang des National Parks, ist allerdings von der Straße nicht sichtbar und eigentlich auch nicht zugänglich. Neben unseren ersten Cave Paintings faszinierte uns auch die Landschaft mit den wunderschönen rötlichen Felsformationen.

Natürlich war auch Zeit um den Nationalpark, zumindest kurz von oben unter die Lupe zu nehmen bevor wir, nach einem "Spaziergang" quer durch meter hohes Gras die nächsten Malereien, in einem kleinen Felsvorsprung fanden und inspizieren durften.

 

Pat hatte die letzte Nacht im Auto verbracht und ihre Stimmung war unerträglich, woran sie wohl uns die Schuld gab. Es kam soweit dass uns die Sicht aus dem Fenster mit einem Polster verdeckt wurde. Ins Detail möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht gehen... Dass sie mit der Hitze, dem durch die Hitze laufen, der gesamten Reise mehr als überfordert war wurde klar als sie sich Hals über Kopf dazu entschlossen hatte ein Hotel aufzusuchen und zurück nach Perth zu fliegen. Uns war diese etwas überstürzte Entscheidung mehr als recht und die Stimmung wurde auf Anhieb besser.

So setzten wir unsere Reise also wieder zu viert fort. Erstes Ziel: Wyndham - eine kleine Hafenstadt, die sich am Cambridge Gulf befindet. Wir besichtigen den Hafen, warfen einen Blick auf den über 2000 Jahre alten Boab Tree und genossen den Ausblick vom "Five Rivers Lookout". 

Nach diesem ereignisreisen Tag war unser letzer Halt "The Grotto" - ein tiefes Gorge welches über eine etwas schwindelige "Treppe" erreicht werden kann. Unten angekommen findet man einen erfrischenden Pool vor - eine perfekte "Dusche" nach solch einem Tag.

Back to the Dirtroads

Diesen Tag starteten wir am selben Ort wo wir den gestrigen beendet hatten - In "The Grotto"! Doch dieses Mal hatten wir uns nicht für eine erfrischende Dusche auf den weiten Weg in die Schlucht gemacht sondern um weitere Höhlenmalereien aufzuspüren. Und tatsächlich wurden wir recht schnell ohne größere Schwierigkeiten fündig. Größer und aufwendiger waren die Malereien wie die letzten beiden Male - allerdings war es auch hier schwer eindeutig etwas zu erkennenn... interessant war es aber allemal!

Nach diesem kulutrellem Start in den Tag setzten wir unsere Reise fort. Die berühmte Gibb River Road hieß es, an diesem Tag in Angriff zu nehmen. Nachdem wir bei der Touristen Informationen gecheckt hatten, ob die Straße offen ist starteten wir in unser nächstes Offroad Abenteuer. Die Gibb River Road ist eine berühmte Allradstrecke und gilt unter anderem als "Reifenkiller". Für uns Grund genug um dieses Abenteuer, mit voller Motivation anzugehen.

Nachdem die Straße selbst in recht gutem Zustand war, wurden wir gleich zu Beginn mit dem "Pentecost River" konfrontiert. Der Anblick alleine verhieß einiges an Nervenkitzel und so trafen wir die üblichen Sicherheitsvorkehrungen bevor wir die Überquerung starteten... ich machte es mir auf dem Dach gemütlich um das Abenteuer "Flussüberquerung" einmal von einer anderen Perspektive aus, erleben zu können. :)

Ein Abenteuer jagt das Nächste... und so ließ auch der nächste Fluss nicht lange auf sich warten. Der "Durack River" war auf jeden Fall nicht von schlechtern Eltern aber naja... wir gewöhnen uns wohl langsam an die hüfthohen Flüsse. aber Spaß macht es auf jeden Fall! Auch der Straßenzustand, der zwar immer schlechter wurde, konnte uns nicht mehr viel anhaben und so schwebten wir an die 300 Kilometer hinweg über tiefe und nicht so tiefe Auswaschungen, vorbei an Wäldern, Wasserpfützen und australischem Busch, durch hüfthohe und "nur" knietiefe Flüsse und hinweg über tausende von Bodenwellen.

Relativ früh erreichten wir die Gibb River Station, wo wir uns ein "Ja" für die Besichtung einer Höhlenmalerei, die sich auf dem Geländer der Station befindet, holen wollten. Leider war die ältere Aborigini Dame nicht anwesend und niemand anders konnte uns die Erlaubnis geben diese heilige Stätte aufzusuchen und so wir wurden auf den nächsten vertröstet. Für uns hieß das, dass wir unser Nachtlager ausnahmsweise einmal früh aufstellen. Am "Hann River" fanden wir ein passendes Plätzchen... Zwischen Bäumen, Vögergezwitscher, glasklarem Flusswasser und vorallem fernab von jeglicher Zivilisation genossen wir die Ruhe und ließen den Tag langsam ausklingen.

Auf den Spuren der Aboriginis ... vielleicht hätten wir den Spruch nicht allzu Ernst nehmen sollen

Nachdem wir nach langem Hin und Her endlich ein "Ja" für die Besichtung der zwei, auf dem Gelände der Gibb River Station befindenden Aborignal Art Sites, bekommen hatten, machten wir uns auf die Suche. Wir starteten motiviert, fuhren Richtung Nordosten - die ungefähre Richtung in der sich die ersten Malereien befinden sollen. Erst folgten wir der Straße bis die Straße endete, dann folgtem wir einem Feldweg bis auch dieser endete, orientierten uns an Zäunen, Flüssen und dem GPS, welches selbst zwar jegliche Orientiertung verloren hatte, uns aber zumindest die Fahrtrichtung, schwankend zwischen "Driving north", "Driving east" und "Driving north-east", anzeigte. So fuhren wir etwa 45 Minuten ohne Orientierung durch australischs Outback, und gaben schlussenlich auf, als wir auch noch auf Sumpf stießen, indem wir fast hängen geblieben wären.

 

Wir ließen uns allerdings nicht beirren und wollten zumindest die zweite Aboriginal Site finden, die sich, laut Peter nicht weit entfernt von der alten Straße befindet. Die "alte Straße"... was das bedeutet fanden wir sehr schnell heraus. Die Straße war seit Jahren weder bearbeitet noch befahren worden und war in einem, dementsprechend schlechten Zustand (wenn die Straße überhaupt als solches erkennbar war). Vorallem die trockenen Bachbetten stellten eine Herausforderung dar. Mit Spaten und Beil präparierten wir das ausgewaschene und sumpfige Bachbett, um überhaupt eine Chance zu haben heil auf der anderen Seite anzukommen. Nach 25 Kilometer auf unbefestigter "Straße" verkündete uns Peter angekommen zu sein. Dass die Suche jetzt allerdings erst richtig los ging, wurde uns recht schnell bewusst denn natürlich grenzt das Gorge, in dem sich die Höhlenmalereien befinden nicht direkt an die Straße. In der prallen Hitze machten wir uns also zu Fuß auf den Weg um das Gorge zu suchen. Wir kämpften uns durch etwa zwei Meter hohes "Gras", orientierten uns an der Sonne um uns nicht zu verirren und knickten das Gras um den Weg zurück zu finden. Wir stolperten über Felsen und schlugen uns die Schulter blutig. Wir fielen hin, rissen unsere Schuhe an spitzen Steinen auf, kletterten von einer Schlucht in die nächste und wurden dann endlich fündig. Wir wurden tatsächlich fündig! Nach einer schweißtreibenden Suche wurden wir mit dem Anblick des "Wanalere" belohnt. An dieser Aboriginal Site fanden wir zahlreiche faszinierender Malereien vor... es hatte sich wirklich gelohnt - sowas macht wohl kaum ein Tourist :)

Die Sonne stand schon etwas tiefer als wir den Rückweg antraten, doch wir fanden unseren Weg aus dem australischen Busch und letztendlich zurück zu mehr oder weniger befestigter Straße, wo wir uns auf den Weg machten um uns bei den Bewohnern der Gibb River Station zu bedanken und Bescheid zu geben dass wir uns nicht verlaufen hatten! :) 

Als wir die Gibb River Station verließen stand die Sonne bereits so tief, dass wir unser Nachlager am selben Ort wie am Vortag aufstellten... heute nicht ganz so alleine wie am Vortag aber dennoch gemütlich. Außerdem hätten wir nach einem Tag wie diesem wohl überall geschlafen! :) 

Man kann nicht immer Glück haben

Für diesen Tag waren keine schweißtreibenden Suchen nach Aboriginal Cave Paintings geplant... ganz im Gegenteil durften wir uns bereits am Vormittag im Barnette River Gorge abkühlen. In Mitten von traumhafter Landschaft plantschten wir im kühlen Nass, rutschten über natürliche Wasserrutschen am Bachbett entlang und relaxten in der Sonne. 

Nachdem erfrischenden Bad im Barnette River setzten wir unsere Reise fort und durchquerten wieder einmal eine faszinierende Landschaft. Das King Leopold Range erstreckt sich mehrere Kilometer links und rechts von der Straße, von wo aus die schroffen Gebirgskämme, die größtenteils mit Spinifex (stechendes Gras) bedeckt sind, bewundert werden könnnen. Lässt man das Range hinter einem gelangt man kurz darauf zu der Abzweigung, die zum Windjana Gorge und zum Tunnel Creek führt. Ein weiteres Highlight auf das wir uns schon freuten. An dieser Stelle kommen wir zu dem "Man kann nicht immer Glück haben", denn als wir in die Straße einbogen erblickten wir das Schild "Road closed", welches so groß war, dass selbst wir es nicht ignorieren konnten. 

C'est la vie - und so änderten wir unsere Reisepläne und setzten unsere Fahrt auf der Gibb River Road fort, dessen Ende wir bald erreichten. Die Gibb River Road war auf jeden Fall ein kleines Abenteuer, allerdings hatten wir sie in einem schlechteren Zustand erwartet.

 

Verlässt man die Gibb River Road kann man rechts nach Derby abbiegen. Derby ist ein kleines Städtchen, welches ansich recht unspektakulär ist. Die riesige "Mud Flood", die sich über mehrere Kilometer erstreckt, ist aber durchaus sehenswert. 

Auf dem Weg zu unserem Nachtquartier machten wir kurz Halt beim "Prison Tree" - ein riesiger Boab Tree, dessen Stamm ausgehölt ist und der früher als Gefängnis verwendet wurde. 

Nächster Halt, next stop: Broome

Am 18. April erreichten wir Broome und somit auch das Ende des Savannah Way's. In Broome verabschiedete sich Peter von uns, der sich über Nacht dazu entschlossen hatte, nach Hause zu fliegen. Eine Entscheidung die erheblich dazu beitrug, dass wir uns entschlossen auch die Strecke Broome - Perth mit Dick zu bereisen. Peter und Pat war Dick's Art zu reisen etwas zu taff, allerdings war es genau das was wir wollten.
Bevor unsere Reise aber weiter Richtung Süden ging, verbrachten wir 2 Nächte bei Freunden von Dick und der dazugehörigen Krokodilfarm. In dieser Zeit besuchten wir Broome's Must see's. Am ersten Tag direkt nach der Ankunft zog es uns an den Strand. Genauer gesagt an den berühmten Cable Beach. Im Anschluss fuhren wir zum Gantheaume Point, wo bei Ebbe Dinosaurierspuren sichtbar sind. Leider waren wir für des Spektakel etwa einen Monat zu früh, dennoch ist dieser spezielle Flecken Erde ein Besuch wert. Der Kontrast zwischen dem türkis-blauen Meer und den rot-orangen Felsen bietet eine beeindruckende Fotokulisse!

Die Nächte in Broome verbracthen wir, wie gesagt auf einer Krokodil-Farm. Was wir für ein Glück hatten direkt auf dem berühmten Malcolm Douglas Wildlife Park zu wohnen merkten wir erst, als wir das riesige Gelände außerhalb der, für Touristen geöffneten Zeiten, erkunden durften. Die Krokodile so nah zu sehen und vorallem so nah zu sehen dass 4-5 Meter Länge keine Seltenheit bei Krokodilen ist war nicht nur interessant sonder auch ganz schön beängstigend. Außerdem durften wir zu den Dingos ins Gehege, bei der Fütterung der Baby-Krokodile zusehen und sogar eines halten - solch ein Privileg genießen nicht viele Touristen! :) 

Wenn wir nicht gerade auf der Krokodilfarm unterwegs waren erkundeten wir weitere Sehenswürdigkeiten in und um Broome. Dem japanischen Friedhof statteten wir einen Besuch ab, den Stadtpark und die darin befindenden Memorials nahmen wir unter die Lupe und beim wöchentlichen Markt kauften wir das Ein oder Andere Souvenir.

Wirklich viel zu sehen gab es in Broome nicht und so machten wir uns bereits am Samstag Nachmittag auf den Weg um die letzten Kilometer, die uns noch von Perth trennten, in Angriff zu nehmen. Voller Motivation starteten wir in das nächste Abenteuer, welches uns wieder etwas mehr in die Kategorie "Tourist" drängen sollte.

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