Neuseeland - die ersten Eindrücke und die Reise nach Hunterville

Welcome to Middle Earth - Ankunft in Auckland

Am 14. Dezember 2012 sind wir 8:54 pm Ortszeit in Auckland gelandet. Am Flughafen erwartete uns schon unser Host Jake und eine weitere Surferin - Sunnie. Wie im Film standen die zwei mit einem Schild, das mit meinem Namen versehen war, im Empfangsbereich des Flughafens. Gemeinsam ging es dann zu Jake nach Hause wo er ersmtal die Zimmeraufteilung vornahm. Die nächsten Tage durfen wir ein eigenes Zimmer mit Doppelbett unser Zuhause nennen.

Der Abend, der den Tag ausklingen und die Zeit in Neuseeland einklingen ließ, war sehr gemütlich. Mit Wein, Keksen, Chips und Bailys mit Milch und Orangenlikör saßen wir alle gemeinsam in dem kleinen gemütlich Wintergarten! Jake hatte uns sofort seine Hilfe in Sachen Autokauf angeboten - worüber wir mehr als froh waren! Ein guter Start in das Abenteuer - Neuseeland!

Let's go for a hike to the beach

Mit der Autosuche über Internet hatte wir morgens leider nicht so Glück, also beschlossen wir uns am nächsten Tag auf einen Automarkt zu fahren, von dem uns Jake erzählt hatte.

Bevor der Stress mit Autokauf also begann, wollten wir erstmal den Tag genießen. Alle gemeinsam unternahmen wir dann also einen kleinen Ausflug. Zuerst fuhren wir zu einem Aussichtspunkt - unser erster Blick auf den neuseeländischen Ozean!

Unser nächstes Ziel war der Strand doch zwischen uns und unserem Ziel lag ein kurzer Hike von circa 1,5 Stunden über einen kleinen Hügel. Während wir von der Aussicht überwältigt waren, rannten Jake und Sunnie förmlich durch den Wald. Für Jake, der ja in Neuseeland lebt und Sunnie, die zu dem Zeitpunkt schon ein ganzes Jahr in Neuseeland gelebt und gearbeitet hatte, war die Aussicht wohl nichts mehr besonderes. Für uns war es auf jeden Fall etwas Besonderes und so versuchten wir, während wir versuchten nicht den Anschluss zu verlieren, nebenbei auch noch den Ausblick zu genießen. 

Circa 1,5 Stunden ging es durch den Wald über kleine Bäche, vorbei an Blumen, Büschen, Palmen und anderen Bäumen. Unten angekommen erwartete uns etwas Besonderes - ein Strand mit schwarzem Sand umgeben von einer wahnsinns Landschaft.

Wieder beim Auto angekommen suchten wir, ausgepowert und ausgehungert, einen Fish'n'Chips Takeaway auf und fuhren dann zu einem Aussichtspunkt über die Stadt, wo wir das mitgebrachte Essen genossen!

Auf Sunnie und Jakes Vorschlag hin, hatten wir uns den ganzen Tag mit dem Gedanken auseinander gesetzt, ob es nicht vielleicht doch besser und vorallem günstiger ist kein Auto zu kaufen und stattdessen zu trampen. Zuhause angekommen klärten wir einige Dinge ab und dann stand die Entscheidung fest - Wir werden per Anhalter durch Neuseeland reisen. 

Unfreiwilliger Couchwechsel

Aus uns, bis dahin, unerklärlichen Gründen, hatte Jake seine Meinung über uns geändert und uns am Vorabend gebeten unsere Bettlaken in die Wäsche zu schmeißen bevor wir gehen. Ohne zu wissen was passiert war machten wir uns am Morgen also auf die Suche nach einer neuen Couch und als uns dann auch noch ohne ein Wort das Internet abgestellt wurde, packten wir unsere Sachen und verließen das Haus. Die Zwei wollten wohl alleine sein :) 

Wir machten uns also auf den Weg zu dem nächsten Mc Donalds, wo wir fleißig Couchanfragen für die kommende Nacht schrieben.

Mit Jake und seinem plötzlichen Stimmungswechsel hatten wir wohl Glück im Unglück denn mit Ingrid und Guy - unseren nächsten Hosts, hatten wir den Hauptgewinn gemacht. Auf ihrer kleinen Farm fühlten wir uns ein wenig wie zu Hause. Was folgten, waren zwei unvergessliche Tage bei 2 der nettesten, herzlichsten und hilfbereitesten Menschen die wir beide wohl jemals getroffen haben. 

Ein kleines Hightlight während dem Aufenthalt bei Guy und Ingrid war ein Ausflug in eine Weihnachtsdekorationsausstellung. Ein einziges Ehepaar füllte dort eine kleine Sporthalle mit dem unterschiedlichsten Weihnachtskitsch, welchen sie über die Jahre angesammelt haben.

Auch mit unserem nächsten Host verließ uns das Glück nicht. John - 78 Jahre jung, bereits über 300 Reisende gehostet holte uns am Dienstag vor der Haustüre ab. Sein kleiner roter Flitzer war gerade groß genug und so starteten wir gegen Abend in Richtung Katikati. 

Ob das alles in das Auto passt?
Ob das alles in das Auto passt?
Aber sicher :)
Aber sicher :)

Während den zwei Stunden Fahrt erzählte uns John alle möglichen Dinge und gab uns nebenbei auch noch Unterricht in englischem Slang und landwirtschaftlichen Belangen. Dank ihm wissen wir nun, dass die Milch der braunen Kühe cremiger ist als die der Gefleckten :) Er zeigte uns auch eine Goldmiene und führte uns, obwohl es schon fast dunkel war, noch an einen Strand. 

Eine, noch in Betrieb befindende, Goldmiene
Eine, noch in Betrieb befindende, Goldmiene

Ja, für uns ist die Welt hier wirklich verrückt... Gerade noch mit den Füßen im Sand, fährt man kurz darauf an solchen Häusern vorbei:

Spät abends sind wir dann endlich bei John angekommen und konnten chinesisches Takeaway und eine riesen Dose mit Eis, das wir aufessen mussten, da John keinen Kühlschrank besitzt, genießen. Tja, was tut man nicht alles für die netten Hosts :) 

Die Nacht verbrachten wir in einem Wohnwagen, unser eigenes kleines Zuhause :) John selbst lebt ebenfalls in einem Wohnwagen in einem kleinen Garten. 

Lasst das Abenteuer beginnen... Per Anhalter durch Neusseland

Ein neuer Tag, ein neues Abenteuer! Nach einem leckeren Frühstück erklärte uns John noch den Weg nach Matamata, wo sich unser erstes Ziel für heute, das wir per Anhalter erreichen wollten, befand - Hobbiton! Außerdem malte er uns ein Schild, damit auch jeder wusste wo wir hinnwollten :) Wir wären gerne länger bei John geblieben um ihn und sein ungewöhnliches Leben besser kennen zu lernen, doch uns rief das Abenteur... und diesem Ruf folgten wir gerne!

Nach nur wenigen Minuten blieb das erste Auto stehen und kurz darauf war auch schon der erste Abschnitt unserer Strecke geschafft. An der Kreuzung, an der wir dann abgesetzt wurden, warteten wir keine Minute, da blieb ein LKW stehen. Und, was für ein Zufall, der Fahrer war uns nicht unbekannt. Es handelte sich um Guy, einer unserer Hosts vor John. Er war gerade unterwegs nach Wellington um Waren zu liefern und wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Früher als geahnt erreichten wir dann Matamata und buchten gleich darauf unsere Tour nach Hobbiton noch für den selben Nachmittag. Um 2 Uhr nachmittags startete der Bus in das Land der Hobbits, welches aus den Herr der Ringe Filmen bekannt ist.

Die geführte Tour durch Hobbiton war wirklich interessant. Es ist ein leichtes sich vorzustellen, wie sich in dem, mit Liebe zum Detail geschaffenen, Dörfchen die Stars und Mitarbeiter der Filmreihe "Herr der Ringe" getummelt haben.

Auf der Tour haben wir die ersten Österreicher auf unserer Reise kennen gelernt - zwei Oberösterreicher, die für 6 Wochen mit dem Bus durch Neuseeland reisen. Die Welt ist doch wirklich klein. :) 

Im Anschluss an unseren Ausflug in die Welt der Hobbits mussten wir uns langsam aber sicher ernsthaft mit der Suche nach einem Nachtquartier beschäftigen. Unseren Host in Matamata, hatten wir bislang leider nicht erreicht und da es schon 6 Uhr abends war, entschlossen wir uns dann doch noch nach Hamiltion aufzubrechen, wo wir ebenfalls eine Couchzusage hatten. Erstmal blieben wir ohne Erfolg, bis dann doch ein netter Herr anhielt und uns fragte wo es hingehen soll. Er erklärte er uns dann dass er gleich um die Ecke wohnt, aber dass er uns, nachdem er das Abendessen zu Hause abgeliefert hat, zu der nächst größeren Straße fährt, wo unsere Chancen auf eine direkte Mitfahrgelegenheit nach Hamilton höher sind. Wir waren froh um jeden Meter und verstauten unsere Rucksäcke im Kofferraum. Gemeinsam fuhren wir dann zu ihm nach Hause, wo wir auf seine Mutter, die Geburtstag feierte, und seinen Neffen trafen. Wir lieferten das Geburtstagsdinner - 2 Mc Donalds Tüten :), ab und machten uns auch schon auf den Weg. Der nette Herr schien uns gemocht zu haben und so führte uns schlussendlich die circa 70 km bis nach Hamiltion, direkte vor die Haustüre unseres Hosts :) Eine durchaus angenehme Autofahrt, die auch unser Fahrer genossen hat, während er uns etwas seines Wissens über Neusseland und die Welt, weitergeben konnte.

 

Gemeinsam mit Nick und seinen 2 Mitbewohnern, spazierten wir noch an den Lake Hamilton, der nur wenige Minuten von ihrer Wohnung entfernt war, bevor wir uns im Wohnzimmer auf einer Matratze schlafen legten.

Nächster Halt. Next Stop: Waitomo Caves

Bereits um 9 Uhr morgens waren wir schon wieder auf dem Weg... nach einer angenehmen Nacht in einer etwas chaotischen WG :)

Unser erstes Ziel für diesen Tag waren die Waitomo Caves. Mit unserem ersten "Ride" brachten wir die Hälfte unseres Weges hinter uns. Ein älterer Herr, der in jüngeren Jahren selbst per Anhalter durch Neuseeland gereist war und uns die gesamte Fahrt über mit seinen Geschichten gut unterhalten hat. Auch in Te Awamutu mussten wir nicht lange warten bis das nächste Auto hielt. Zu unserer Überraschung handelte es sich dieses Mal tatsächlich einmal um eine Frau. Eine Mutter die mit 2 ihrer 6 Kindern auf dem Weg nach Hause war. Obwohl es sich um einen Van handelte hatten wir etwas Platzmangel, aber... was nicht passt, wird passend gemacht! :) Die Frau wohnt nur wenigen Minuten von den Höhlen entfernt und führte uns direkt zu dem Informationscenter. Außerdem bot sie uns an, die Nacht bei ihr zu verbringen, falls wir kein Glück mit dem Weiterkommen haben sollten.

Kaum angekommen standen wir auch schon am Eingang zu einer der Waitomo Caves - die "Glowworm Caves". Weltberühmt für ihr Glühwurmvorkommen, weshalb wohl auch das Fotografieren verboten ist! Wir versuchten trotzdem das Ein oder Andere Andenksfoto zu machen, worauf die Ein oder Andere Belehrung unseres netten Tourguiedes folgte:) Da die Anweisungen immer eindringlicher wurden, und sie uns immer mehr im Auge behielt, war es uns schlussendlich wirklich nicht möglich ein Foto des tatsächlichen Highlights - eine Ansammlung tausender Glühwürmchen an der Decke einer Höhle - zu schiessen, aber wir können sagen dass es ein wahnsinns Anblick ist. Nachdem man sich erst zu Fuß durch die Höhlengänge bewegt, setzt man die Tour im Anschluss in einem Boot fort - in absoluter Dunkelheit. Langsam gewöhnen sich die Augen an die absolute Dunkelheit, bis man die tausenden kleinen Lichter an der Decke entdeckt. Ein Sternenhimmel unter der Erde!

 

New Plymouth war unser nächstes Ziel. Doch zu diesem Zeitpunkt trennten uns noch über 170 km von unserem Host für die nächsten Tage und unserem Standort irgendwo auf einer kleinen Straße, die nur zu den Waitomo Caves führt. Ein ganzes Stück mussten wir zu Fuß zurück legen, bis endlich ein Vater mit seiner Tochter anhielt. Sie waren gerade auf einem Kurztrip durch die Nordinsel und boten uns an uns bis nach Te Kuiti mitzunehmen. Von dort würde es uns bestimmt leichter fallen einen "Ride" zu bekommen und tatsächlich... nachdem wir erst einige Minuten ohne Erfolg an der Kreuzung Richtung New Plymouth standen, entschieden wir uns erstmal etwas Essen zu gehen, eine gute Entscheidung. Denn ein älteres Ehepaar, welches dort saß, hatte uns wohl schon beobachtet und bot uns an uns bis nach New Plymouth, welches auch ihr Ziel war, mitzunehmen. Besser geht es gar nicht und wir freuten uns auf eine realxte ca. 1,5 stündige Autofahrt. Die beiden waren sehr nett, und setzten uns schlussendlich direkt vor der Haustüre unseres Hosts ab. Am Abend nahm uns Shy mit zu Bekannten, wo er zum Abendessen eingeladen war und im Anschluss führte er uns noch an einen Strand.

Der restliche Abend verlief ruhig. Shy hatte uns angeboten länger zu bleiben und uns am Samstag nach Hunterville zu fahren, da er über Weihnachten zu Verwandten in der Nähe fuhr. Dieses Angebot nahmen wir natürlich gerne an und freuten uns auf einen relaxten Tag in der Surferstadt direkt am Meer!

Ein Urlaubstag in New Plymouth

Während Shy und seine Mitbewohner alle früh raus mussten schliefen wir endlich einmal wieder aus. Am Mittag suchten wir einen Chinesen in der "Nähe" (1,7 km Fußmarsch durch die Stadt) auf, wo wir es uns mal wieder richtig gut gehen ließen - All you can eat Buffet - voll und ganz in unserem Stil :). Zurück zu Hause machten wir es uns erstmal auf der Couch gemütlich bis sich mit einem Mal das Wohnzimmer mit allen möglichen Leuten gefüllt hat. Einer von Shy's Mitbewohner hatte Geburtstag, weshalb seine Freunde und Eltern mit Bier und Chips anrückten. Wir waren erst überfordert, doch dann ließen wir uns das Cider schmecken und gaben mal wieder die üblichen Informationen über unsere Reise, Österreich und den Rest unseres Lebens kund :)

So schnell sich das Haus füllte, so schnell leerte es sich auch wieder... und schon waren wir wieder alleine, und widmeten uns wichtigen Dingen wie Facebook, Blog schreiben und Mails checken :)

Shy kam nicht nach Hause, worüber wir gar nicht so unglücklich waren, da wir keine Lust hatten weg zu gehen. Dafür wurden wir, spät abends, von einem seiner Mitbewohner überrascht. Völlig betrunken, wie er war, konnte er nicht verstehen warum wie einfach nur da saßen und versuchte krampfhaft uns in Partylaune zu bringen. Was er geschafft hattet, war auf jeden Fall uns zumindest zu unterhalten... bis er am Boden, vor der Couch, eingeschlafen ist :)

Hunterville? What are you doing there? There is NOTHING!!

So oder so ähnliche Sätze mussten wir uns immer anhören, wenn wir erzählten, dass wir für circa einen Monat bei einer Familie in Hunterville leben werden, um dort am neuseeländischen Familienleben teil zu nehmen. Wir waren gespannt, und da wir selbst nicht gerade aus Großstädten kommen, dachten wir, dass es so schlimm gar nicht sein kann!

Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg - mit 2 Autos. Shy hatte gefragt ob jemand von uns fahren kann, da er mit 2 Autos zu seinen Verwandten fahren sollte. Klar können wir fahren... aber der Linksverkehr war uns nicht ganz geheuer :) Ich entschloss mich dann, die 170 km bis nach Wanganui zu Shy's Verwandten zu fahren. Kann ja nicht so schwer sein... und das war es wirklich nicht! Am späteren Nachmittag kamen wir in Wanganui an, wo es noch Tee und Kuchen gab, bevor wir uns auf den Weg nach Hunterville machten. Umso näher wir dem kleinen Städtchen kamen umso bewusster wurde uns dass dieses "There is nothing" nicht übertrieben war. Also wir dann aber durch die kleine Stadt durchfuhren, vorbei an dem kleinen Supermarkt, den 2 kleinen Bars, den paar kleinen Geschäften und Häusern, ohne die Hausnummer gefunden zu haben, ahnten wir schon wo wir die nächste Zeit leben werden. Wir fuhren circa 15 Minuten von der "Stadt" weg, bis endlich eines der, äußerst raren, Häuser am Straßenrand die Hausnummer 4532 trug. Weit und breit nichts als, Wiese, Wälder, Kühe und hier und da ein Bauernhof - Wir sind "zu Hause" :).

 

Wir verabschiedeten uns von Guy und wurden von Debbie herzlich in Empfang genommen. Wir freuen uns auf eine gute Zeit in einer neuseeländischen Familie!

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Kommentare: 5
  • #1

    Claudia (Freitag, 04 Januar 2013 20:35)

    Wünsche euch eine schöne, relaxte Zeit bei eurer neuseeländische Familie. Die Fotos und der Bericht sind wiedermal super. LG

  • #2

    anita (Samstag, 05 Januar 2013 07:46)

    geniale berichte wieder bussi

  • #3

    Häppchentante (Montag, 07 Januar 2013 01:55)

    Zu allererst einen guten Start ins 2013. Super Fotos wie immer und Super Berichte!!!Nur die Trämperei ist hoffentlich bald vorbei!!! Habe Angst um Euch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Gottes gute Hand führe und leite euch


    LG. Tante Traudl

  • #4

    Güni (Donnerstag, 10 Januar 2013 11:47)

    Hammer Hammer genial

  • #5

    Sarah (Mittwoch, 16 Januar 2013 10:22)

    Wunderschöne Fotos und wieder amol wia a Gschicht zum lesa:-) Es freut mi für euch, dass dr so viel Glück mit da Lüt hon und euch o akle entspannen können. Wünsch euch weiterhin viel Spass bei da Reise und denk an euch. glg